Schnappschuss von der Exkursion
Schnappschuss von der Exkursion
Schnappschuss von der Exkursion

Im Frühjahr 2018 führte die Justizvollzugsschule Nordrhein-Westfalen wieder Exkursionen zum Ehrenfriedhof sowjetischer Kriegstoter in Schloß Holte-Stukenbrock, zur NS-Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) und zur Wewelsburg bei Paderborn durch.

Die Anwärterinnen und Anwärter der Justizvollzugsschule NRW besichtigten auf ihrer Exkursion den sowjetischen Ehrenfriedhof. Dieser erinnert die Besucher an die geschätzt 65.000 sowjetischen Kriegsgefangenen, die an dieser Stelle den Tod fanden. Die allermeisten wurden hier anonym unter widrigsten Bedingungen bestattet. Durch aktuelle Forschung gelingt es allerdings immer mehr Menschen zu identifizieren und namentlich den Erinnerungstafeln hinzu zufügen, sodass angehörige einen Ort für ihre Trauer und Andenken finden.

Auf dem Gelände der Landespolizeischule Stukenbrock  findet sich die dazu gehörige NS-Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) im ehemaligen Arrestgebäude des gleichnamigen Kriegsgefangenenlagers. In dem Lager, in dem vorwiegend sowjetische Kriegsgefangene untergebracht waren, informiert eine Dauerausstellung eindrucksvoll über die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers und den unterschiedlichen Umgang mit Kriegsgefangenen aus verschiedenen Nationen.

Der dritte Anlaufpunkt der Exkursionen ist die Wewelsburg bei Paderborn. Die Wewelsburg, von Heinrich Himmler als ideologisches Zentrum der Schutzstaffel (SS) der NSDAP geplant, erinnert und informiert heute über die Geschichte des „Dritten Reiches“ und gedenkt gleichzeitig der Opfer. In der modern gestalteten Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ wird die SS-Geschichte durch Biographien der Hauptakteure, Organigramme und zahlreiche Relikte aus dieser Zeit veranschaulicht. Erzählungen und Leidenswege der Zeitzeugen des damals an die Wewelsburg angebundenen Konzentrationslagers sind in der Ausstellung allgegenwärtig.

Die Exkursion ist mittlerweile zu einem festen und wertvollen Teil der Ausbildung geworden und vermittelt handfest und anschaulich politische Bildung. Gerade der Umgang mit inhaftierten in Kriegsgefangenenlagern und Konzentrationslagern in der damaligen Zeit lässt die Anwärterinnen und Anwärter vor Augen führen wie wertvoll die heutigen Strukturen in einem modernen Justizvollzug sind.