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Schnappschuss von der Veranstaltung

Am 06.11.2017 fand in der Justizvollzugsschule NRW die feierliche Eröffnung der Wanderausstellung „Justiz und Nationalsozialismus“ der gleichnamigen Dokumentations- und Forschungsstelle NRW mit Sitz an der Justizakademie Recklinghausen statt.

Nachdem die Ausstellung am 25. August 2016 erstmalig auf dem deutschen Juristentag in Essen und zwischenzeitlich im Landtag in Düsseldorf, in den Landgerichten Aachen, Münster und Paderborn und zuletzt im Amtsgericht Königswinter präsentiert wurde, wird sie nun bis zum 08. Januar 2018 in der Justizvollzugsschule NRW verweilen.

In 10 Stationen lädt sie den Besucher dazu ein, sich mit den vielfältigen Verstrickungen der Justiz in die Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes zu beschäftigen. Darüber hinaus geht sie auch auf die mangelhafte Aufarbeitung dieser Mittäterschaft in der Nachkriegszeit sowie die nur lückenhaften Entschädigungsregelungen zu Gunsten der Opfer des NS Regimes ein. Dabei werden sämtliche Themen zum einen kurz und prägnant auf anschaulich gestalteten Tafeln präsentiert, zum anderen besteht für die/den interessierte/n Besucher/in, die/der gerne mehr über das ein oder andere Thema wissen möchte, die Gelegenheit, auf den zu den Tafeln gehörenden Sitzbänken Platz zu nehmen und sich mittels mehrseitiger Informationshefte vertieft mit dem jeweiligen Thema auseinanderzusetzen.

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war das Grußwort des Ehrengastes Herrn Minister der Justiz Peter Biesenbach. Mit inspirierenden Worten ging er darauf ein, dass die Schrecken des Dritten Reiches und die Umstände, die dessen Entstehung überhaupt erst ermöglicht haben, niemals vergessen werden dürften und dass es insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklungen äußerst wichtig sei, sich mit diesem Teil der Deutschen Geschichte intensiv auseinanderzusetzen, um davor gewappnet zu sein, dass sich so etwas jemals wiederholen wird. Neben der aktuellen Wanderausstellung lud der Herr Minister dazu ein, auch die Dauerausstellung zum Thema Justiz und Nationalsozialismus in der Justizakademie in Recklinghausen zu besuchen.

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, Herr Andreas Mucke, wies darauf hin, dass das Thema Nationalsozialismus ein Thema sei, das unabhängig davon wieviel Zeit vergeht niemals in Vergessenheit geraten dürfe.

Sehr informativ war darüber hinaus die Festrede des ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Justiz, Herrn Gerhard Fieberg, der dem interessierten Publikum bestehend aus Dozentinnen und Dozenten sowie Anwärterinnen und Anwärtern der beiden Landesschulen in seinem fesselnden Vortrag weitere Fakten zum Thema der Ausstellung präsentierte.

Schließlich endete die Eröffnungsfeier mit einer Erstbegehung der Ausstellung unter der Führung des Leiters der Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“, Herrn Stefan Wilms.

Mark Wloka, Justizvollzugsschule Nordrhein-Westfalen