Anwärter auf Besichtigungstour
Wewelsburg

Bereits im zweiten Jahr in Folge besuchten die Anwärterinnen und Anwärter der Justizvollzugsschule die Wewelsburg bei Paderborn, die Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) sowie den Ehrenfriedhof sowjetischer Kriegsgefangener in Schloß Holte- Stukenbrock. Im Vorfeld wurden die Schwerpunkte der Exkursion mit den Anwärterinnen und Anwärtern im Unterricht thematisiert.

Zu Beginn der Exkursion besichtigten die Anwärterinnen und Anwärter die Dauerausstellung der Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) Senne. Auf dem heutigen Gelände des Erich- Klausener Bildungszentrums Stukenbrock der Polizei wurden ab Juli 1941 vorwiegend sowjetische Kriegsgefangene unter extrem schlechten Lebensbedingungen von der Wehrmacht interniert. Nachweislich durchliefen bis Kriegsende 1945 insgesamt 300 000 sowjetische Kriegsgefangene das Lager. Die Ausstellung bot den Anwärterinnen und Anwärtern einen eindrucksvollen und zugleich erschreckenden Einblick in die Lebensumstände der damaligen Kriegsgefangenen.

Im Anschluss besuchten die Anwärterinnen und Anwärter den nahegelegenen Ehrenfriedhof sowjetischer Kriegsgefangener. In 36 Massengräbern wurden dort die Gefangenen verscharrt, die unter den unmenschlichen Lebensbedingungen im Stalag 326 (VI K) ums Leben kamen. Ehemalige Kriegsgefangene berichteten nach ihrer Befreiung durch US- Truppen von 65 000 Toten.

Im Anschluss an eine Mittagspause ging es weiter zur Wewelsburg nach Büren.

Die historische Dreiecksburg diente der SS unter Heinrich Himmler vor allem als ideologische Versammlungsstätte für Ranghohe SS- Offiziere. In der Ausstellung „Ideologie und Terror der SS“, in dem ehemaligen SS- Wachgebäude der Wewelsburg, boten sich zahlreiche Eindrücke und Informationen zur Funktionsweise und Organisationsstruktur der SS sowie umfassende Hintergründe zu ihren Mitgliedern und Bestrebungen. Darüber hinaus wurden auch die Leiden ihrer Opfer am Beispiel des Konzentrationslagers Niederhagen- Wewelsburg thematisiert