Blick in die Sporthalle
Schulleiter, Herr Heß am Rednerpult

Am 30.03.2015 gestaltete die Justizvollzugsschule Nordrhein-Westfalen mit der Unterstützung fachkundiger Dozenten aus dem Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen einen Thementag zur Aufklärung über lslamismus, gewaltbereiten Salafismus und die mögliche Prävention im Justizvollzug.

Was sind die Kernaussagen des Islam? Wie werden junge Muslime in ihrer Religion eingeführt?  Worin bestehen die Unterschiede zwischen einer sunnitischen und schiitischen Glaubensausrichtung? Wie groß sind die Unterschiede zwischen einem modernistischen oder fundamentalistischen Verständnis des Islam? Worin bestehen die bekannten Ursachen für eine Radikalisierung?

Fachliche Unterstützung bei der Diskussion und Beantwortung dieser und weitere Fragen fand die Justizvollzugschule durch Frau Ministerialrätin Mönter sowie Herrn Oberregierungsrat Trusheim und Herrn Regierungsbeschäftigten Guerra. Die  Referentin und die Referenten sind islamkundig und konnten aufgrund ihrer intensiven Beschäftigung mit der jüngsten Entwicklung in der Radikalisierung  islamistischer Gruppierungen fundiert Auskünfte geben.

Nach der Begrüßung und Vorstellung des Projektes durch den Leiter der Justizvollzugsschule, Herrn Leitenden Regierungsdirektor Heß, folgte der Einführungsvortrag zum Aufgabenbereich des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen und der Grundlagen muslimischen Glauben. Die Entwicklung und die Besonderheiten des Salafismus sowie die aktuellen Radikalisierungstendenzen salafistischer Gruppen war das Kernthema des zweiten Vortrags. Anschließend beschäftigten sich die Anwärterinnen und Anwärter der Justizvollzugsschule mit den präventiven Möglichkeiten eine Radikalisierung zu verhindern. In der Diskussion mit der Referentin und den Referenten wurden anschließend Kommunikationsstrategien und Möglichkeiten der Einflussnahme auf bereits radikalisierte und straffällig gewordene Salafisten problematisiert.

Der Thementag richtete sich direkt an die Anwärterinnen und Anwärter für den mittleren Dienst im Justizvollzug (allgemeinen Vollzugsdienst und den mittleren Verwaltungsdienst).

Je mehr Wissen und Verständnis über Verhaltensweisen bestehen, die sich aus religiösen und kulturellen Hintergründen ableiten, je besser werden die Anwärterinnen und Anwärter ihre Aufgaben in den Justizvollzugsanstalten erfüllen. Dieses Wissen wird sich auch immer positiv in der Ansprache, der Versorgung und Betreuung sowie auch in der Behandlung bzw. im Jugendvollzug in der Erziehung der Gefangenen auswirken,  denn eine gelungene Kommunikation hat auch in Krisen- und Konfliktsituationen einen deutlich deeskalierenden Effekt.