Gruppenfoto mit allen Beteiligten

Der Aktionstag „Girls Day“ findet jährlich am 4. Donnerstag im April statt, um eine Trendwende in der Berufsorientierung von Mädchen zu erreichen. So haben die Mädchen die Möglichkeit, Berufe „life“ zu erleben, die sie sonst nicht kennen lernen würden. In diesem Jahr konnten die Mädchen unter einer Angebotsvielfalt wählen wie nie zuvor, es haben sich bundesweit mehr als 8000 Unternehmen beteiligt.

Auch die Justizvollzugsschule NRW hat nach der positiven Resonanz im letzten Jahr nun zum 2. Mal ein Angebot zum „Mädchen Zukunftstag“ gemacht.

Die Veranstaltung wurde offenes Angebot auf der Girls-Day-Internetpräsenz angeboten und war innerhalb weniger Tage ausgebucht. Die Teilnehmerzahl war auf 14 Mädchen begrenzt um ein ins Konzept eingebundenen Besuch der Justizvollzugsanstalt vorzunehmen und die Gruppe nicht größer sein konnte. Die Nachfrage und das Interesse waren weitaus größer.

Die teilnehmenden Mädchen waren zwischen 13 und 15 Jahren alt und kamen von verschiedenen Schulen und unterschiedlichen Schulformen aus ganz NRW.

Vertreten waren die Kaiserin-Augusta-Schule Köln, die Freie Schule Bochum, die Theodor-Heuss-Realschule Wülfrath, die Heinrich-Kölver- Realschule Velbert, die Otto-Scholl-Realschule Witten und das Geschwister-Scholl-Gymnasium Wetter.

Teilweise hatten die Mädchen auch bereits Erfahrungen im Bereich Justiz gesammelt. Ein Mädchen konnte bereits über einen Besuch der JVA Wuppertal im Rahmen eines Sozialkundeunterrichts berichten in dem auch die Möglichkeit bestand, sich mit 3 Inhaftierten zu unterhalten. Eine andere Teilnehmerin hat im letzten Jahr den Girls-Day in einer Polizeidienststelle zugebracht.

Unterstützung erfuhr die JVS NRW durch Frau Ute Machner, stellvertretende Ausbildungsleiterin der JVA Wuppertal und Herrn Detlef Wenzel, Pressesprecher des LJVAmts Wuppertal.

Nach einer Begrüßung um 10.00 durch den Schulleiter, Herrn Fraikin wurden die Mädchen über die Ausbildung an der Justizvollzugsschule informiert.

Um erste Unsicherheiten zu nehmen und die Möglichkeit zu eröffnen, mit Vorurteilen aufzuräumen, führte Herr Wenzel ein „Fehler-Suchspiel“ mit den Mädchen durch. Mit Hilfe des Spiels konnten viele Fragen zum Strafvollzug, über die Rechte und Pflichten der Gefangenen und das alltägliche Leben „hinter Gittern“ beantwortet werde. Informationen über den geringen prozentualen Anteil weiblicher Inhaftierter und typisch weibliche Kriminalität flossen dabei mit ein, was die Mädchen sehr interessierte.

Die Fahrt in einem Gefangenentransportbus in die JVA Wuppertal schloss sich an. Hier hatten die Mädchen Gelegenheit verschiedene Bereiche im Gefängnis kennen zu lernen und Fragen zu stellen, die ihnen noch auf der Seele brannten.

Anschließend fanden wir uns noch einmal in der Justizvollzugsschule zusammen um den Tag Revue passieren zu lassen und die Gelegenheit für abschließende Fragen zu geben.

Die Rückmeldungen waren durchgehend sehr positiv. Allen Mädchen hat die Veranstaltung gut bis sehr gut gefallen. Insbesondere der Aufenthalt in der JVA Wuppertal war für die Mädchen ein Höhepunkt des Tages, hatten sie sich doch teilweise das Leben im Gefängnis anders vorgestellt.

Hier einige Aussagen der Mädchen zum Girls-Day:

  • „Sehr gute Chance für Mädchen sich über Berufe zu informieren. Macht Spaß und man lernt etwas“
  • „Ich finde es gut , dass den Mädchen „Männerberufe“ nahegelegt werden. Außerdem zeigt der Girls-Day auch, dass es sehr viele Vorurteile bezüglich „männlicher Arbeit“ gibt.“
  • „Ich finde es gut , dass man an diesem Tag bei vielen Berufen einen Einblick bekommt und auch sieht, dass es doch nicht immer typische Männerberufe sind.“
  • „Ich finde diesen Tag sehr gut, weil man auch mal nicht nur typische Frauenberufe kennen lernt.“
  • „Am besten gefallen hat mir die Besichtigung des Gefängnisses, die Aufklärung über die Arbeit, die Gefangenen und alle Bedingungen“.
  • „Mir hat die Führung durch die JVA Wuppertal am besten gefallen“
  • „Mir hat die Besichtigung im Knast am besten gefallen und die Gastfreundschaft“