Begrüßung der jungen Schülerinnen im Palmengarten der Justizvollzugsschule NRW
Schnappschuss im Gefangenentranporter
Gruppenfoto vor der Justizvollzugsschule NRW

Mit über 7.000 Veranstaltungen in Unternehmen und Organisationen erreichte auch der 6. Girls’Day - Mädchen-Zukunftstag am 27. April 2006 in Deutschland einen Beteiligungsrekord. Über 120.000 Girls’Day-Plätze für Mädchen ab Klasse 5 konnten bereitgestellt werden. Die Justizvollzugsschule NRW machte mit!

Was hat unser Interesse geweckt, den Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag zu veranstalten?

Die Idee, Mädchen schon früh für die Arbeit im Strafvollzug zu interessieren, und damit die Frauenquote zu erhöhen, gefiel uns besonders. Sie zu unterstützen, halten wir für eine sehr gute Idee.

Wie groß war die Veranstaltung, die wir organisiert haben? Wie alt waren die Mädchen und welche Schulform haben sie besucht?

Wir hatten 13 Mädchen im Alter von 12-15 Jahren zu Gast. Sie kamen von Gymnasien, Realschulen und Gesamtschulen.

Wer war an den Vorbereitungen zum Girls’Day in unserem Hause beteiligt?

Federführend organisiert wurde diese Veranstaltung durch Martina Monschau, Gleichstellungsbeauftragte und Dozentin für Psychologie. Am Tag selber wurden die Mädchen von dem Pressesprecher des Landesjustizvollzugsamtes Wuppertal, Herrn Frank Blumenkamp, einer Dozentin für Vollzugspraxis, Frau Nicole Heintze und der stellvertretenden Ausbildungsleiterin der JVA Wuppertal, Frau Ute Machner, begleitet. An der Anstaltsführung wirkte außerdem der Ausbildungsleiter, Herr Thomas Killian mit.

Wie haben wir unser Angebot gestaltet? Wie haben die Mädchen von unserem Angebot erfahren?

Es sollte möglichst kurzweilig über die Ausbildung im allgemeinen Vollzugsdienst und verschiedene Berufsbilder im Strafvollzug informiert werden. Aktiv werden konnten die Mädchen bei einem "Fehler-Suchspiel", anhand dessen viele Fragen zum Strafvollzug, über die Rechte von Gefangenen und das alltägliche Leben "hinter Gittern" beantwortet werden konnten. Die Fahrt mit einem Gefangenentransporter und ein ausgedehnter Besuch in der Justizvollzugsanstalt Wuppertal rundeten das Programm ab. Hier erlebten die Mädchen "life", was es heißen kann, inhaftiert zu sein. Sie hatten Gelegenheit, die verschiedene Bereiche in einem Gefängnis zu besuchen und Fragen zu stellen.

Propagiert wurde unser Mädchen-Zukunftstag im Internet über die Girls’Day Homepage (Anmeldung), auf der Justiz-online Intranetseite und in der Presseschau. Wir organisierten den Girls'Day zum ersten Mal. Die Resonanz war so groß, dass unser Angebot in kürzester Zeit ausgebucht war, so dass wir uns entschlossen, die Teilnehmerinnenzahl noch einmal zu erhöhen.

Wie hoch ist der Anteil von Frauen im allgemeinen Vollzugsdienst?

Die Prozentwerte lagen früher stets nur bei 15-18%. In den letzten Jahren haben sie sich kontinuierlich auf mittlerweile 30% erhöht

Warum sollte es einen Girls’Day geben?

Junge Frauen von heute, das zeigen die steigenden Einstellungszahlen, werden oft als besonders zielstrebig und reflektiert wahrgenommen. Wir denken, sie haben gute Chancen, sich weiterhin in diesem Berufsfeld zu etablieren. Wir sollten dieses Potential nutzen.

Hatte der Girls’Day Nachwirkungen?

Ein Feedback mit den beteiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigte, dass es eine gelungene Veranstaltung war. Es wurde der Wunsch geäußert im kommenden Jahr wieder mit zu machen. Anregungen und Verbesserungsvorschläge, insbesondere eine zeitliche Ausdehnung der Veranstaltung, wurden unterbreitet. Auch die Mädchen bewerteten die Veranstaltung in ihren feedback-Bögen ausnahmslos als sehr positiv. Die eine oder andere konnte sich durchaus vorstellen, einmal im Gefängnis zu arbeiten, andere fanden den Besuch hinter Gittern "einfach nur cool".